Évaluation de dix-huitième á vingtième jour
Spieltag 18 (Wales schlägt Belgien)
Als die Trainerin der Feet Fighters zu Beginn der Turniervorbereitung ihren Kader zusammen stellen sollte, dachte sie kurz daran, lieber eine physiologische Praxis zu gründen. Vor ihr standen die Sorte Kandidatinnen, die nun einmal vor einem stehen, wenn man eine Suchanzeige in der "Gala Rekonvaleszenz" (Top-Thema: "Schumi - welches Auge hat heute gezuckt") schaltet. Die Praktikantin, der dieser folgenschwere Fehler unterlaufen war, wurde umgehend mit "einer Empfehlung" nach Hause geschickt. Sie soll nach unbestätigten Gerüchten gerade ein weiteres Praktikum bei einer französischen Traktorhersteller-Werkself machen.
Aber es half nichts, die Zeit drängte und das Akquisebudget war mit der Anzeige ausgereizt. Also verzichtete die Trainerin auf das Vorspielen und setzte statt dessen auf ein paar Runden Dreiman. Heraus kamen elf tapfere, trinkfeste und total fußlahme Kickerinnen, deren Mannschaftsfoto dereinst in jeder Fußball-Rückblende einen Ehrenplatz einnehmen wird. Das Training gestaltete sich entsprechend holperig. Es wurde bald auf den Einsatz einer Torhüterin für das Schusstraining verzichtet. Als Taktik bewährte sich am besten die Devise "draufhalten, umholzen, wegbolzen". Nur allzu häufig konnte sich das Känguru, das sich fortwährend am Spielfeldrand Notizen machte, gerade noch ducken, damit seine Sonnenbrille und Baseballkappe nicht durch Seitenschläger getroffen wie wild durch die Luft flogen.
Am Spieltag 18 des Tour-naments d'Eiffel besiegte ebenjene Truppe die hochgelobten Châteauneuf-du-Papes klar mit 3:1. Sie verteidigen damit ihren Spitzenrang mit 10 Punkten vor dem 1. FC Dorftümpel und elf Punkten vor dem 1. FC Ingelsheim.
Als die Trainerin der Feet Fighters zu Beginn der Turniervorbereitung ihren Kader zusammen stellen sollte, dachte sie kurz daran, lieber eine physiologische Praxis zu gründen. Vor ihr standen die Sorte Kandidatinnen, die nun einmal vor einem stehen, wenn man eine Suchanzeige in der "Gala Rekonvaleszenz" (Top-Thema: "Schumi - welches Auge hat heute gezuckt") schaltet. Die Praktikantin, der dieser folgenschwere Fehler unterlaufen war, wurde umgehend mit "einer Empfehlung" nach Hause geschickt. Sie soll nach unbestätigten Gerüchten gerade ein weiteres Praktikum bei einer französischen Traktorhersteller-Werkself machen.
Aber es half nichts, die Zeit drängte und das Akquisebudget war mit der Anzeige ausgereizt. Also verzichtete die Trainerin auf das Vorspielen und setzte statt dessen auf ein paar Runden Dreiman. Heraus kamen elf tapfere, trinkfeste und total fußlahme Kickerinnen, deren Mannschaftsfoto dereinst in jeder Fußball-Rückblende einen Ehrenplatz einnehmen wird. Das Training gestaltete sich entsprechend holperig. Es wurde bald auf den Einsatz einer Torhüterin für das Schusstraining verzichtet. Als Taktik bewährte sich am besten die Devise "draufhalten, umholzen, wegbolzen". Nur allzu häufig konnte sich das Känguru, das sich fortwährend am Spielfeldrand Notizen machte, gerade noch ducken, damit seine Sonnenbrille und Baseballkappe nicht durch Seitenschläger getroffen wie wild durch die Luft flogen.
Am Spieltag 18 des Tour-naments d'Eiffel besiegte ebenjene Truppe die hochgelobten Châteauneuf-du-Papes klar mit 3:1. Sie verteidigen damit ihren Spitzenrang mit 10 Punkten vor dem 1. FC Dorftümpel und elf Punkten vor dem 1. FC Ingelsheim.
Spieltag 19 (Deutschland schlägt Italien)
Den kometenhaften Aufstieg der Feet Fighters beobachtet wiederum ein alter Mann hinter einer Theke, dessen Nase ihn eindeutig als Freund des Hochprozentigen markiert. Von dort, wo er in den frühen Abend sinniert, kann er das "Dorfkrug"-Zeichen flackern sehen. Es bildet den Hintergrund seines Gedankenfilms, der ihn ebenfalls in das Frühjahr 2016 führt. Es war der Tag, an dem es ihm reichte, die Horde Halbstarker ständig vor seiner Tür stehen zu haben. Sie tranken viel, das schon, allerdings nicht aus seinem Schnapsregal sondern von der Tanke drei Dörfer weiter. Dazu sprangen sie ständig in den gegenüberliegenden Dorftümpel und belästigten die Mädchen, die jeden dritten Abend zu ihrem Nails-Stammtisch in seinen Dorfkrug kamen. Er hatte schon Tage, ja Wochen überlegt, wie er sie loswerden könnte. Nach dem Eindruck, den sie machten, besaßen sie allerdings keine besonderen Kompetenzen. Da kam ihm der Zufall zu Hilfe.
Ein Mann saß an seiner Bar und ließ sich gepflegt vollaufen. Er hatte kurz zuvor wild schimpfend seinen ziemlich teuren Daimler vor der einzigen Pension des Dorfes geparkt und seine ziemlich junge Freundin losgeschickt, einen Automonteur aufzutreiben. Sie war lange Zeit nicht wiedergekommen und der alte Mann war sich sicher, dass sie an Mirko im Nachbardorf geraten war, der allerdings deutlich besser "abschleppen" als reparieren konnte. Also versuchte er "Loddar", wie der Gast sich vorstellte, ein wenig mit einem Gespräch aufzumuntern. Und ziemlich spät am Abend schlug er ihm eine Wette vor.
Am nächsten Tag zog der Gast - ohne Freundin, dafür mit einer Horde Halbstarker im Nacken und wieder ziemlich wild schimpfend - aus dem Dorf und war nicht wieder gesehen. Kurz vor dem Dorfausgang bog ein Motorrad auf die Hauptstraße ein und folgte dem Tross. Der Fahrer sah im Gegenlicht fast aus wie ein Känguru mit Baseballkappe ... Am Spieltag 19 des Tour-nament d'Eiffel schlagen die Jungs vom FC Dorftümpel sehr überlegen die Anfangs vielversprechenden Couch Potatoes mit 6:1 und stehen mit acht Punkten Abstand zu den Feet Fighters auf Rang 2.
Den kometenhaften Aufstieg der Feet Fighters beobachtet wiederum ein alter Mann hinter einer Theke, dessen Nase ihn eindeutig als Freund des Hochprozentigen markiert. Von dort, wo er in den frühen Abend sinniert, kann er das "Dorfkrug"-Zeichen flackern sehen. Es bildet den Hintergrund seines Gedankenfilms, der ihn ebenfalls in das Frühjahr 2016 führt. Es war der Tag, an dem es ihm reichte, die Horde Halbstarker ständig vor seiner Tür stehen zu haben. Sie tranken viel, das schon, allerdings nicht aus seinem Schnapsregal sondern von der Tanke drei Dörfer weiter. Dazu sprangen sie ständig in den gegenüberliegenden Dorftümpel und belästigten die Mädchen, die jeden dritten Abend zu ihrem Nails-Stammtisch in seinen Dorfkrug kamen. Er hatte schon Tage, ja Wochen überlegt, wie er sie loswerden könnte. Nach dem Eindruck, den sie machten, besaßen sie allerdings keine besonderen Kompetenzen. Da kam ihm der Zufall zu Hilfe.
Ein Mann saß an seiner Bar und ließ sich gepflegt vollaufen. Er hatte kurz zuvor wild schimpfend seinen ziemlich teuren Daimler vor der einzigen Pension des Dorfes geparkt und seine ziemlich junge Freundin losgeschickt, einen Automonteur aufzutreiben. Sie war lange Zeit nicht wiedergekommen und der alte Mann war sich sicher, dass sie an Mirko im Nachbardorf geraten war, der allerdings deutlich besser "abschleppen" als reparieren konnte. Also versuchte er "Loddar", wie der Gast sich vorstellte, ein wenig mit einem Gespräch aufzumuntern. Und ziemlich spät am Abend schlug er ihm eine Wette vor.
Am nächsten Tag zog der Gast - ohne Freundin, dafür mit einer Horde Halbstarker im Nacken und wieder ziemlich wild schimpfend - aus dem Dorf und war nicht wieder gesehen. Kurz vor dem Dorfausgang bog ein Motorrad auf die Hauptstraße ein und folgte dem Tross. Der Fahrer sah im Gegenlicht fast aus wie ein Känguru mit Baseballkappe ... Am Spieltag 19 des Tour-nament d'Eiffel schlagen die Jungs vom FC Dorftümpel sehr überlegen die Anfangs vielversprechenden Couch Potatoes mit 6:1 und stehen mit acht Punkten Abstand zu den Feet Fighters auf Rang 2.
In einer Tankstelle irgendwo in der französischen Wallachei sitzt ein Känguru und putzt seine Sonnenbrille. Vor ihm liegt ein Stapel ausgefüllter Wettscheine und ein zerfledderter Notizblock. Es hat eine Baseballkappe ziemlich tief über seine Nase gezogen und blickt sich darunter immer wieder vorsichtig um. Abgesehen von seiner Paranoia wirkt es ziemlich zufrieden. Was keiner hier ahnt: Das war es auch! Noch vor einem halben Jahr sah das anders aus. Es lag im Clinch mit seinem Zwillingsbruder. Es ging um Fußball, eigentlich ziemlich idiotisch. Aber eigentlich ging es um etwas viel Grundsätzlicheres. Sie stritten um die Frage, womit man wohl mehr Erfolg im Leben haben könnte: mit ehrlicher Arbeit oder mit Durchgaunern. Sein Bruder, der alte Humanist (hihi), plädierte immer wieder für die Arbeit. Und die Verve, mit der er das tat, gingen dem Känguru tierisch (haha) auf den Sack (pruuuuust). Also sprang es (ich roll mich weg) für die Gaunerei ein. Und beide entwarfen ein Experiment.
Der Zwillingsbruder meldete sich bald darauf aus einem hochmodernen Trainingszentrum, in dem er wohl mit einer handverlesenen Mannschaft für das Tour-nament d'Eiffel trainierte. Er taufte sie "FC Ratzupaltuff" - wie originell - und hatte sich beim Einkauf wahrscheinlich über beide Löffel verschuldet. Das Känguru stand hingegen am Rande eines Provinzbolzplatzes, auf dem sich elf fußlahme Kickerinnen am "Spielen" versuchten. Doch seine Lage war gar nicht so übel, wie es damals ausgesehen haben muss. Er hatte bereits die richtigen Telefonnummern erhalten, ein paar gute Kontakte geknüpft und Köder ausgelegt. All das musste jetzt nur noch fruchten ...
Am Spieltag 20 unseres Tour-nament d'Eiffel kann der FC Ratzupaltuff gegen die Feet Fighters immerhin einen Punkt holen. Er liegt jedoch jenseits von Gut und Böse auf dem achten Tabellenplatz. Die Feet Fighters führen jetzt mit neun Punkten Abstand vor den Dorftümplern. Nur noch drei Spieltage bis zur Abrechnung ...
Exkurs: die Torschützen
In einem riesigen französischen Fußballstadion steht auf einem riesigen Podest umrahmt von riesigen Boxen ein kleiner Mann mit zwei Vinyl-Decks (aka Plattenspielern). Er spielt seit Wochen das gleiche Lied, dem er ständig neue Namen gibt. Aus dem Augenwinkel sieht er, wie ein bohème-gekleideter Mann in einem Buch lesend bedächtig auf ihn zuschlendert. Er sieht es nur - er verarbeitet es nicht kognitiv. Dazu ist er zu sehr mit Jumpen und Hands-in-the-airen und Kopfhörer-einseitig-zwischen-Schulter-und-Ohr-Klemming beschäftigt. Der wochenlange Dauerbass hat sich durch seine Gehörgänge in seine Gehirnstruktur gefressen und diese zu luftig-weicher Synapsen-Watte vibriert. Der Schul-Neurologe würde nicht mehr von Denken sprechen, wenn er die Vorgänge in diesem Medium beschreiben sollte. Nennen wir es "bulletproofen".
Plötzlich wird der kleine Mann auf dem großen Podest durch das schlimmste Geräusch, das er kennt, mitten in einem sensationellen Hands-in-the-air unterbrochen - das Kratzen des Tonabnehmers über sein Vinyl. Er kann aus dem Augenwinkel gerade noch erkennen, dass der Mann mit dem Buch mittlerweile neben ihm steht und mit einem schwungvollen Wischen ebenjenes Geräusch verursacht hat. Dann ist es mucks-mäuschen-still ...
Ein kleines Lächeln huscht über das Gesicht des Mannes mit dem Buch. Dann zieht er den Stuhl hinter dem völlig erstarrten DJ hervor, setzt sich darauf und blättert um.
Spieltag 18 (der Wind pfiff mit 13 km/h)
| David Goal Guetta | 15 |
| Marcel "Le but perdue" Proust | 15 (+3) |
| SPlatter | 9 |
| The Flying Dutchman | 8 |
| Lotte Anstößig | 7 |
| Piet "Kugelblitz" Petersen | 6 |
| Inge Ingelsen | 4 |
| Kalle Krawalle | 4 |
| Toralf Flarot | 4 (+1) |
| TorRalf | 3 |
| David Noland aka Prince Charming | 3 |
| Das Känguru | 1 |
Spieltag 19 (Deutschland startete 72 gefährliche Angriffe)
| Marcel "Le but perdue" Proust | 16 (+1) |
| David Goal Guetta | 15 |
| Lotte Anstößig | 9 (+2) |
| SPlatter | 9 |
| The Flying Dutchman | 8 |
| Piet "Kugelblitz" Petersen | 6 |
| Inge Ingelsen | 4 |
| Kalle Krawalle | 4 |
| Toralf Flarot | 4 |
| TorRalf | 3 |
| David Noland aka Prince Charming | 3 |
| Das Känguru | 1 |
Spieltag 20 (Island hatte 4 Bärte, Frankreich 6 Bärte am Start = 67 Prozent)
| Marcel "Le but perdue" Proust | 18 (+2) |
| David Goal Guetta | 15 |
| Lotte Anstößig | 9 |
| SPlatter | 9 |
| The Flying Dutchman | 8 |
| Piet "Kugelblitz" Petersen | 7 (+1) |
| Inge Ingelsen | 4 |
| Kalle Krawalle | 4 |
| Toralf Flarot | 4 |
| TorRalf | 3 |
| David Noland aka Prince Charming | 3 |
| Das Känguru | 1 |
Es folgt: der Epilog aka die letzten drei Spieltage.
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